Über richtige und falsche Erziehung wird viel diskutiert. Vor allem junge und sehr junge Menschen müssen auf ihre Rollen in der Gesellschaft vorbereitet werden und sollten sich dennoch frei in ihrer Persönlichkeit und ihren Vorlieben entfalten dürfen. Dies erfordert geschulte und qualifizierte Betreuer - wenn Sie zu diesen Menschen gehören möchten, dann sind Sie als Erzieher bzw. Erzieherin genau richtig.
Der Beruf
Erzieher bzw. Erzieherin dürfte bei vielen als "klassischer" Ausbildungsberuf gelten. Rein rechtlich gesehen ist dies jedoch nicht korrekt - denn die Erzieherausbildung ist
keine betriebliche Ausbildung im Sinne der Industrie- und Handelskammern, sondern ein
Fachschulstudium.
Gelernt wird nämlich an einer Fachschule und nicht an einer Berufsschule; letztere gehört normalerweise zum ausbildenden Betrieb dazu. Außerdem erhalten angehende Erzieher in ihren ersten zwei Ausbildungsjahren keine Ausbildungsvergütung. Dennoch ist der Abschluss in der Regel bundesweit anerkannt, weshalb die offizielle Berufsbezeichnung
Staatlich anerkannter Erzieher bzw. Staatlich anerkannte Erzieherinlautet. Umgangssprachlich spricht jedoch kaum jemand vom "Studium zum Erzieher" bzw. zur Erzieherin, auch wenn es sich tatsächlich um ein Fachschulstudium handelt und Erzieher und Erzieherinnen sich ganz offiziell StudentInnen nennen dürfen.
Die möglichen Tätigkeiten für Erzieher und Erzieherinnen werden gerne auf die Kinderbetreuung beschränkt. Nicht selten wird der Beruf deshalb mit "Kindergärtnerin" gleichgesetzt. Das mag in den Anfängen noch gestimmt haben, aber inzwischen ist das Berufsfeld der Erzieher und Erzieherinnen viel breiter gefächert.
Ganz grundsätzlich sind Erzieherinnen und Erzieher für die Beaufsichtigung, Betreuung, Analyse und Förderung von minderjährigen und/oder hilfebedürftigen Menschen zuständig. Klassische Erzieher-Jobs finden sich auch nach wie vor in Kindertagesstätten, Kinderkrippen oder Ganztagsschulen. Neben der Arbeit mit Kindern können gelernte Erzieherinnen und Erzieher jedoch auch Tätigkeiten im Bereich Jugend- und Erwachsenenbetreuung ausüben.
Potentielle Arbeitgeber sind nämlich auch Jugendheime, Einrichtungen zur Betreuung von behinderten Menschen, pädagogische Beratungszentren oder spezialisierte Bildungswerke.
Ob sich angehende Erzieher für BAföG qualifizieren und wie hoch dieses ausfällt, ist stets von den individuellen Umständen abhängig und kann nicht allgemein beantwortet werden. Möchten Sie BAföG für Ihre Erzieherausbildung beantragen, dann erkundigen Sie sich nach dem für Sie zuständigen BAföG-Amt und setzten Sie sich persönlich mit dem für Sie zuständigen Fachbearbeiter auseinander. So können Sie nicht nur schnell klären, ob Sie sich qualifizieren, sondern auch, welche Unterlagen Sie für eine möglichst zügige Bearbeitung vorlegen müssen.