Fachschulstudium zum Erzieher, zur Erzieherin

Über richtige und falsche Erziehung wird viel diskutiert. Vor allem junge und sehr junge Menschen müssen auf ihre Rollen in der Gesellschaft vorbereitet werden und sollten sich dennoch frei in ihrer Persönlichkeit und ihren Vorlieben entfalten dürfen. Dies erfordert geschulte und qualifizierte Betreuer - wenn Sie zu diesen Menschen gehören möchten, dann sind Sie als Erzieher bzw. Erzieherin genau richtig.

Jetzt Erzieherin bzw. Erzieher werden.

Erzieher: Ausbildung oder Studium? Wir klären auf!

Der Beruf Erzieher bzw. Erzieherin dürfte bei vielen als "klassischer" Ausbildungsberuf gelten. Rein rechtlich gesehen ist dies jedoch nicht korrekt - denn die Erzieherausbildung ist keine betriebliche Ausbildung im Sinne der Industrie- und Handelskammern, sondern ein Fachschulstudium.

Gelernt wird nämlich an einer Fachschule und nicht an einer Berufsschule; letztere gehört normalerweise zum ausbildenden Betrieb dazu. Außerdem erhalten angehende Erzieher in ihren ersten zwei Ausbildungsjahren keine Ausbildungsvergütung. Dennoch ist der Abschluss in der Regel bundesweit anerkannt, weshalb die offizielle Berufsbezeichnung Staatlich anerkannter Erzieher bzw. Staatlich anerkannte Erzieherinlautet. Umgangssprachlich spricht jedoch kaum jemand vom "Studium zum Erzieher" bzw. zur Erzieherin, auch wenn es sich tatsächlich um ein Fachschulstudium handelt und Erzieher und Erzieherinnen sich ganz offiziell StudentInnen nennen dürfen.

Einsatzmöglichkeiten für Erzieher und Erzieherin

Die möglichen Tätigkeiten für Erzieher und Erzieherinnen werden gerne auf die Kinderbetreuung beschränkt. Nicht selten wird der Beruf deshalb mit "Kindergärtnerin" gleichgesetzt. Das mag in den Anfängen noch gestimmt haben, aber inzwischen ist das Berufsfeld der Erzieher und Erzieherinnen viel breiter gefächert.

Ganz grundsätzlich sind Erzieherinnen und Erzieher für die Beaufsichtigung, Betreuung, Analyse und Förderung von minderjährigen und/oder hilfebedürftigen Menschen zuständig. Klassische Erzieher-Jobs finden sich auch nach wie vor in Kindertagesstätten, Kinderkrippen oder Ganztagsschulen. Neben der Arbeit mit Kindern können gelernte Erzieherinnen und Erzieher jedoch auch Tätigkeiten im Bereich Jugend- und Erwachsenenbetreuung ausüben.

Potentielle Arbeitgeber sind nämlich auch Jugendheime, Einrichtungen zur Betreuung von behinderten Menschen, pädagogische Beratungszentren oder spezialisierte Bildungswerke.

Diese Voraussetzungen sollten Sie mitbringen!

Betreuung von Menschen, Hauswirtschaft, Koordinierung, Arbeit alleine und im Team: Die geforderten Qualifikationen für angehende Erzieher und Erzieherinnen sind vielfältig.
Zu den wichtigsten Kompetenzen für Erzieherinnen und Erzieher gehören zuvorderst Spaß an der Arbeit mit Menschen und Kontaktfreudigkeit. Wer gerne in Richtung Pflege arbeiten möchte, der darf erst Recht keine Berührungsängste haben. Da der Alltag nicht selten zwischenmenschlich anspruchsvolle und auch stressige Situationen mitbringt, sind zudem Belastbarkeit und ein kühler Kopf gefragt. Neben den zu Betreuenden müssen auch Beziehungen zu Angehörigen, Ämtern oder Leistungsträgern aufrechterhalten werden, weshalb ein strukturiertes Arbeiten und ein professionelles Auftreten ebenfalls zu den Kompetenzen einer Erzieherin bzw. eines Erziehers gehört.

Dementsprechend ist eine gute Mischung aus Theorie und Praxis hier besonders wichtig. Die "handwerklichen" Erzieher-Kompetenzen - wie Didaktik, pädagogische Methoden und spezielles Fachwissen - vermittelt der schulische Unterricht, während die nötigen sozialen Fähigkeiten eher im Berufsalltag erlernt werden.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Erzieher und Erzieherinnen

In der heutigen Berufswelt gilt das Konzept des lebenslangen Lernens. Deswegen stehen einem/r Erzieher/Erzieherin verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung - dies gilt sowohl für berufliche Zusatzqualifikationen als auch Höherqualifizierungen.
So sind auf dem Bildungsmarkt viele Weiterbildungen für Erzieher und Erzieherinnen zu finden, welche meist zeitlich beschränkt sind und eine Spezialisierung bzw. Vertiefung des Berufsalltages darstellen. Hierzu zählen etwa Seminare oder Workshops wie "Umgang mit ADHS" oder "Erlebnispädagogik".
Neben diesen eher ergänzenden Angeboten bestehen auch berufliche Aufstiegsmöglichkeiten für Erzieher/Erzieherinnen. Über mehrmonatige Fortbildungen können z.B. die Abschlüsse "FachwirtIn für Erziehungswesen" bzw. "Betriebswirtin für Sozialwesen" erlangt werden, die Führungspositionen in pädagogischen Einrichtungen ermöglichen. Wer bereits ein paar Jahre Berufserfahrungen gesammelt hat sich höher qualifizieren möchte, kann ein Hochschulstudium in den Studiengängen Erziehungswissenschaften, Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit belegen.

BaföG in der Erzieherausbildung - das ist möglich!

Wer Erzieher bzw. Erzieherin werden möchte, der muss die anfallenden Kosten selbst tragen. Nicht jeder oder jede kann sich dies aus eigenen Mitteln finanzieren.
Hier gibt es gute Nachrichten für angehende Erzieher: Je nach den eigenen Umständen ist es möglich, sich vom Staat durch BAföG finanziell unterstützen zu lassen - diese Leistung setzt nämlich nicht zwangsläufig ein Hochschulstudium voraus. Eine Förderung über das BAföG (BerufsAusbildungsförderungsGesetz) ist also nicht nur für Studierende an einer Uni oder FH möglich, sondern auch dann, wenn Sie eine Fachschule besuchen.
Für Ihre Erzieher-Ausbildung können Sie Bafög erhalten, wenn Sie
  • nicht mehr bei Ihren Eltern wohnen
  • Ihr Fachschulstudium nicht durch eigene, finanzielle Mittel bestreiten können
Welche Art von BAföG für eine Ausbildung zum Erzieher /zur Erzieherin möglich ist, hängt weiterhin vom Alter ab. Sind Sie jünger als 30 Jahre, dann wird umgangssprachlich vom sogenannten "Schüler-BAföG" gesprochen. Wer das 30. Lebensjahr bereits vollendet hat, der kann unter Umständen auch Förderung erhalten - dann aber über das sogenannte "Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz". Dies heißt kurz AFBG-Förderung und wird auch "Aufstiegs-BAföG" genannt (auch die frühere Bezeichnung "Meister-BAföG" wird häufig noch verwendet).
Gerade für Quereinsteiger stellt sich die Frage, ob ein BAföG für eine Zweitausbildung zum Erzieher gewährt werden kann. Das ist grundsätzlich nicht ausgeschlossen - selbst dann, wenn Sie vorher schon durch BAföG gefördert wurden.

Tipp: Persönlich vor Ort informieren!

Ob sich angehende Erzieher für BAföG qualifizieren und wie hoch dieses ausfällt, ist stets von den individuellen Umständen abhängig und kann nicht allgemein beantwortet werden. Möchten Sie BAföG für Ihre Erzieherausbildung beantragen, dann erkundigen Sie sich nach dem für Sie zuständigen BAföG-Amt und setzten Sie sich persönlich mit dem für Sie zuständigen Fachbearbeiter auseinander. So können Sie nicht nur schnell klären, ob Sie sich qualifizieren, sondern auch, welche Unterlagen Sie für eine möglichst zügige Bearbeitung vorlegen müssen.

Newsletter bestellen

Sie möchten keine Termine und Themen mehr verpassen? Dann abonnieren Sie Ihren kostenlosen Seminar Newsletter!

Jetzt kostenlos abonnieren!